Archiv vom “10. Mai 2021

„You told us not to worry, but life is f****** hard, Mum!“ – SINGLES mit digitaler 7″

Für Besucher von Indie-Discos in den frühen 2000ern & Mitt-30er-Emos

Bizarre Festival, Karo-Hemden, MySpace, At The Drive-In auf Viva Zwei. Musik von der anderen Seite der Welt bekommt man über Mp3.com oder LimeWire und lädt sie auf einen USB-Stick-Mp3-Player. Na, klingelts? In dieser Zeit – die frühen 2000er – werden Carlo Wittek und ADOLAR-Drummer Frank Mertens musikalisch sozialisiert. Jetzt haben die beiden zusammen eine Band gegründet: SINGLES nennen ihre erste Veröffentlichung „You told us not to worry, but life is fucking hard, mum!“ liebevoll eine „digitale 7-Inch“.

Im Wirr-Warr der frühen 2000ern wachsen Frank Mertens & Carlo Wittek alias SINGLES heran. Hören Musik, machen Musik, erleben Musik. Gitarren, Subkultur, laut und leise, aber irgendwie nie mitten drin. Immer ein wenig an Trends vorbei entwickeln sie ihren persönlichen Geschmack und finden doch zusammen. Mit seiner Band ADOLAR veröffentlicht Frank mehrere Alben, durchaus erfolgreich, doch den Durchbruch gibt es nie. Wittek spielt in mehreren lokalen Bands, doch es bleibt bei Konzerten in Jugendzentren.

Jahre später. Vorbei die Blauäugigkeit, dafür reicher an Erfahrung. Das Leben tut eben auch mal gerne weh. Es ging raus aus der Kleinstadt und dem Dorf, rein in die Großstadt, weil es hier eben Arbeit gibt und man sich so viel besser die Nächte um die Ohren schlagen kann. Und wo nölt es sich besser als in der Hauptstadt? Steigende Mieten, ständige Veränderung, Internationalisierung und der ewige Wunsch mehr zu sein, als man eigentlich ist. Gleichzeitig die Flucht ins Kaputte: Drogenabhängige, 24-Stunden Kneipen, Alkohol, Exzess, zusammen einsam sein, aber nie allein.

SINGLES ballern ihre ersten drei Songs in unter sieben Minuten raus – die würden zusammen auf eine 7″-Seite passen! Aufgenommen und produziert in zwei Tagen von Rudi Maier (u.a. Burkini Beach, Thees Uhlmann, Sir Simon) und abgemischt von Simon Frontzek (u.a. Madsen, Tomte, Das Paradies).

Es geht um schlaflose Nächte, um schlechtes Timing, um den Kampf mit sich selbst. Verpackt in ein bisschen Emo, ein bisschen Gebrüll und Lärm, aber eben auch in ein paar Melodien. Das ist nicht neu, das ist vielleicht auch aus der Zeit gefallen, aber wen interessiert das überhaupt? Das ist keine Musik für Playlisten, die keiner hört. Das ist Musik für hängengebliebene Mitt-30er, die sich noch daran erinnern, wie der Sommer geschmeckt hat, in dem man die ganze Welt erobern wollte. Musik für Leute, die sich wieder in den Armen liegen wollen, mit einer Träne voll Nostalgie im Auge. Musik für Leute, die sich trotz all dem Scheiss, den das Leben so mit sich bringt, nicht unterkriegen lassen.

„In Your Honor“: TIM NEUHAUS covert die FOO FIGHTERS & mehr

TIM NEUHAUS versucht dem allgemeinen Wahnsinn der Welt etwas Gutes abzugewinnen: Er nutzte das letzte Jahr um langgehegte musikalische Träume endlich Wirklichkeit werden zu lassen. In der Reihe „ECHOES“ wird der Multiinstrumentalist in Zukunft mehrere Cover-EPs veröffentlichen. Der erste Song des Projekts ist eine besondere Neuinterpretation des FOO FIGHTERS-Krachers „In Your Honor“!

„Nach der anfänglichen Schockstarre während des Lockdowns machte ich mich daran, mich ein paar liegen gebliebenen Vorhaben zu widmen, die sonst im Musik-Alltag wenig Platz gefunden hätten. Eins davon: ein Solokonzert nur mit Cover-Songs! Das Knust in Hamburg hat mir das im Dezember 2020 mit einem Streaming-Konzert möglich gemacht. Ich habe die Songs gespielt, die mich inspiriert haben selbst Songs zu schreiben – und davon gibt es viele! Immer wenn ich meine eigene Musik schreibe, tut es gut viel zu covern. Um von anderen zu lernen und seine eigenen Songs im Großen und Ganzen besser einschätzen zu können. Nach diesem Abend entstand die Idee zu diesem langfristigen Cover-Projekt“, erzählt Tim Neuhaus über seine Liebe zum Covern und der Entstehung der „ECHOES“-Reihe.

„ECHOES VOL. I“ widmet sich einigen von Tims (männlichen) musikalischen Helden: Darunter die Smashing Pumpkins, Bruce Springsteen oder eben die FOO FIGHTERS: „Nirvana, die Foo Fighters und Dave Grohl triggern in mir das Lebensgefühl des Grunge bis heute und erinnern mich daran, warum ich Anfang der 90er mit der Musik angefangen habe. „In Your Honor“ ist ein Song, der sich auf der Gitarre anfühlt wie Schlagzeug spielen. Er handelt von der vollkommenen Hingabe an Etwas, an das du glaubst. Es ist wie sich ein Stück Urvertrauen zurückholen.“

„In Your Honor“ ist die erste Single aus „ECHOES VOL. I“ und ist ab sofort überall im Stream verfügbar. Das Video zum Song hat Regisseur Dennis Dirksen gedreht. Die gesamte EP erscheint digital am 10.06.2021 auf Grand Hotel van Cleef. Die Arbeiten an VOL. II und III haben bereits begonnen: „Ein Teil widmet sich meinen Lieblingssongwriterinnen – Mehr sei aber noch nicht verraten!“, so Tim.