Der perfekte Popsong für die Generation Spotify ist minutiös geplant: Zuerst der Refrain, diesen in 2:30 Minuten möglichst häufig wiederholen und kurz vor Ende nochmal die Fahrt rausnehmen, damit die letzte Runde umso doller kickt. Mit „Mercy Stroke“ machen PABST also alles falsch: Hier gibt es nicht mal einen richtigen Refrain!
Wer jetzt allerdings eine 8-minütige Rock-Oper erwartet, liegt auch vollkommen falsch. Die erste Single vom dritten PABST-Album „Crushed by the Weight of the World“ ist ein hyperaktiver Indie-Fuzz-Knallkörper, der in unter 3 Minuten alles auf den Tisch legt, was das Power-Trio ab sofort ausmacht.
Im wahrsten Sinne des Wortes untermalt wird „Mercy Stroke“ im von der Band selbst animierten Video: Über 1.700 Frames, alle einzeln per Hand gezeichnet, zeigen die Band, wie sie sich in einem Strudel von Farben und Formen zu Untoten und vierarmigen Monstern verwandeln.
Die Geradlinigkeit bisheriger PABST-Songs weicht einer manisch produzierten Zerfaserung, ohne dabei jedoch an Präzision in eingängigen Riffs und gepeitschten Drums zu verlieren. Es sind die ganzen Dings und Dongs, die aus allen unerhörten Ecken des Lautsprechers tönen und damit „Mercy Stroke“ ausmachen. Mal fliegen Synthesizer wie Sirenen durch die Luft, mal wirbelt das komplette Schlagzeug, mal werden mittelalterliche Gitarren-Melodien auf Amphetamin angestimmt und zum Abschluss wird auch noch ein Klavier eintönig malträtiert.
Und wie war das jetzt mit dem Refrain? Da gibt es schon noch etwas, was man mitsingen könnte: Infantile „Na-Na-Nas“ konterkarieren das Manifest einer resignierenden Jugend, die in dieser prä-apokalyptischen Welt dazu verdammt ist, den noch übrigen Scherbenhaufen aufzufegen: „We’re the mercy stroke so what’s the use?!“, was soll das alles überhaupt noch bringen?
Das dritte PABST Album „Crushed By The Weight Of The World“ erscheint am 02.09.2022 und kann ab sofort vorbestellt werden. 2022 geht es endlich auf Tour für PABST, und wenn nicht, werden wir ungemütlich! Alle aktuellen Termine der Band finden sich unten.
PABST – LIVE 2022
09.04. Osnabrück, Popsalon
19.05. Bremen, Lagerhaus
20.05. Wolfsburg, Sauna Club
27.05. Rostock, Peter Weiss Haus
07.07. ES – Madrid, Madcool
02.08. Essen, Zeche Carl
31.08. Münster, Sputnikcafé
01.09. Köln, Bumann & Sohn
02.09. Hannover, Lux
04.09. Berlin, Lido
08.09. Flensburg, Volksbad
09.09. Hamburg, Molotow Club
11.09. Leipzig, Naumanns
13.09. Dresden, Ostpol
14.09. Jena, Kassablanca
15.09. Trier, Luckys Luke
16.09. Koblenz, Circus Maximus
20.09. Regensburg, Alte Mälzerei
21.09. Nürnberg, Club Stereo
22.09. München, Milla
23.09. Freiburg, Räng Teng Teng
24.09. Karlsruhe, KoHi
25.09. Augsburg, SoHo Stage
27.09. CZ – Prag, Rock Café
28.09. AT – Wien, Rhiz
29.09. PL – Krakau, Klub RE
30.09. PL – Warschau, Chmury
06.10. CH – Basel, Hirscheneck
07.10. CH – Winterthur, Gaswerk